Naturwein - Natural Wine - Raw Wine - Vin Naturel


🌱 Natural Wine, Naturwein, Vin Naturel, Vino Naturale, Pure Wine, Raw Wine... was ist das eigentlich?! 🌱

...nichts neues!

Minimal Intervention und Konzentration auf das Wesentliche: Die Arbeit im Weinberg. Denn es gilt: Je besser die Arbeit im Weinberg gemacht wird, desto weniger Arbeit ist im Keller nötig.

Unsere Lieblingsdefinition des Naturweins ist wohl ganz einfach "vergorener Traubensaft" - denn sie führt auf, was in den Flachen drin ist und nicht, was nicht drin ist. Obwohl es keine gesetzlichen Vorgaben zum Begriff Naturwein gibt, besteht unter den WinzerInnen weitgehende Einigkeit, dass auf geschmacksverbessernde Hefen verzichtet wird, weder geklärt noch gefiltert wird und keine oder nur sehr geringe Mengen an Schwefel verwendet werden.

 

Gängige Praxis unter WinzerInnen: Wie High-Tech Interventionen die konventionellen Weine bestimmen

Die Weinbranche wurde innerhalb der letzten Dekaden zunehmend technisiert. Im Keller werden High-Tech Geräte genutzt, die z.B. den Alkoholgehalt (durch kontrollierte Sauerstoffzufuhr) steuern den Wein filtrieren bzw. ihm Wasser entziehen. Auch die komplette Herauslösung von Hefestämmen, die unerwünschte Aromen mit sich bringen, kann mit dem Verfahren der Umkehrosmose bewirkt werden. Bis zu 70 Zusatz- und Hilfsstoffe sind gem. der Gesetzgebung Europäischen Union zugelassen. Die Liste ist lang und reicht von pulverförmigen Tanninen, Gelatine und Wasserstoffperoxid bis hin zu tierischen Derivaten. Wir wissen, diese Zusätze sind nicht nötig!

All diese Techniken geben den WinzerInnen Kontrolle über Ihre Erzeugnisse und beschleunigen den Reifeprozess, sodass die Ernten zum Teil schon wenige Monate nach der Lese im Handel als Wein zu finden sind.

Die Ergebnisse sind nicht schlecht - im Gegenteil; die durchschnittliche Qualität der Weine im Markt war nie besser. Trotzdem sorgen die invasiven Techniken dafür, dass viele Weine irgendwie "glatt-geschliffen" und vereinheitlicht schmecken und somit ihren Charakter verlieren. 

Was macht Naturweine aus?

Naturweine beanspruchen das Gegenteil für sich: Es sollen charakteristische, individuelle Terroirweine entstehen, die ohne die Hilfs- und Zusatzstoffe (z.B. Schwefel) und unfiltriert im Keller ausgebaut werden, dafür mit ganz viel Zeit, Hingabe und Arbeit im Weinberg geprägt sind.

Je besser die Arbeit im Weingarten, desto geringer der Aufwand im Keller!

Denn die Basis natürlich ausgebauten Wein bildet immer der biologische oder biodynamische Weinbau, der unter anderem den Weingarten als gesamtes Ökosystem versteht und Biodiversität fördert, auf lebendige Böden setzt und auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel verzichtet. Wir haben euch in diesem Artikel den biodynamischen Weinbau näher beschreiben: Biodynamischer Weinbau im Protrait

Wie schmeckt Naturwein?

Geschmacklich erwarten euch hier viele Überraschungen: Löst euch von euren Erwartungen wie ein Wein oder eine Rebsorte schmecken muss und probiert sie als Naturwein - so habt ihr sie noch nie erlebt! Viele unsere Winzer sind neben der Art der Herstellung auch sehr experimentierfreudig im Hinblick auf z.B. die Cuvetierung und Standzeit auf der Maische sowie den Fassausbau. Durch die minimalen Interventionen fallen auch die Jahrgänge deutlich unterschiedlich aus. Das macht den Naturwein immer wieder zu einem spannenden, facettenreichen und vor allem leckeren Genuss. Probiert es einfach mal aus!

Übrigens: Der Verzicht auf Sulfite (oder der sehr geringe Einsatz) bedeutet für euch: WENIGER KOPFSCHMERZEN AM NÄCHSTEN TAG (Aber Vorsicht: Die Dosis macht auch hier das Gift ;-) )!